Bei der Erkundung einer neuen Stadt geht es nicht nur um den Besuch der üblichen Museen, Paläste, Gärten, Seen und historischen Denkmäler. Diese beliebten Attraktionen haben zwar ihren Reiz, aber die ungewöhnlicheren und einzigartigen Orte bieten oft einen tieferen, faszinierenderen Einblick in die Kultur der Stadt.

München ist ein Beispiel für diese Mischung aus Vertrautem und Außergewöhnlichem. Neben bekannten Orten wie dem Rathaus-Glockenspiel, der Eisbachwelle und dem Englischen Garten gibt es in München auch eine Reihe von weniger bekannten, aber wirklich faszinierenden Orten. 

Für alle, die sich abseits der üblichen Touristenpfade bewegen wollen, gibt es in München die ungewöhnlichsten Attraktionen! Dieser Führer stellt Ihnen diese versteckten Juwelen vor, perfekt für alle, die ein ganz besonderes Erlebnis in München suchen. 

Juwelen-Skelett der Heiligen Munditia

Was seltsame Attraktionen angeht, so ist das mit Juwelen besetzte Skelett (siehe Bild) in der Peterskirche eine der seltsamsten Attraktionen in München. Die Kirche, die als die älteste der Stadt bekannt ist, beherbergt einen Glassarg, in dem das Skelett der Heiligen Munditia liegt. 

Das Skelett wird von einem mit Edelsteinen besetzten, durchsichtigen, mit Gold und verschiedenen Juwelen bestückten Mieder bedeckt, und anstelle der Augen ist ein Glas in ihren Schädel eingesetzt, das ihr einen (buchstäblich) glasigen Blick verleiht. In ihrer Hand hält sie ein mit getrocknetem Blut gefülltes Glas, das dem makabren Anblick noch mehr Unheimlichkeit verleiht. 

Bildnachweis: Aleister Crowley / Public Domain

Der Fußabdruck des Teufels

Der Fußabdruck des Teufels (oder Teufelstritt), auch bekannt als Der Teufelstritt, befindet sich ironischerweise im Inneren der Frauenkirche (Münchner Dom). Seine Geschichte ist Teil einer faszinierenden Legende, die bis ins Jahr 1468 zurückreicht. Der Legende nach schloss ein Architekt namens Jörg von Halspach einen Pakt mit dem Teufel, um Geld für eine neue Kathedrale in der Stadt zu bekommen. Der Deal sah vor, dass der Teufel die nötigen Mittel zur Verfügung stellen würde, solange der Dom ein Fest der Dunkelheit wäre und keine Fenster hätte, die Licht hereinlassen würden. Als das Gebäude fertiggestellt war und der Teufel merkte, dass er bei einer Besichtigung des fertigen Bauwerks getäuscht worden war, stampfte er wütend mit dem Fuß auf und hinterließ einen dauerhaften schwarzen Fußabdruck im Gebäude – angeblich jedenfalls! Obwohl die Legende viele offensichtliche Handlungslücken aufweist, ist sie dennoch eine faszinierende Geschichte und zählt zu den seltsamsten Attraktionen Münchens.
Bildnachweis: Oliver Raupach / Creative Commons CC BY-SA 2.5

Endless Staircase (Umschreibung)

Auf den ersten Blick ist die Umschreibung nichts anderes als eine Treppe, wenn auch eine einzigartig geformte. Doch die Treppe im Innenhof des KPMG-Bürogebäudes in der Schwanthalerhöhe ist in Wirklichkeit eine Skulptur von Olafur Eliasson. Sie führt nirgendwohin und wurde entworfen, um die „Bewegung ohne Ziel“ hervorzuheben, so der Künstler. Die Doppelhelix förmige Stahlkonstruktion, die über 30 Fuß hoch ist, ist trotz der Aussichtslosigkeit des Treppensteigens wunderschön anzusehen.

Die Relikte der Münchner Residenz

Die Münchner Residenz, einst der prächtige Palast der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige, dient heute als Museum, das eine Mischung aus königlichen Artefakten und einigen der seltsamsten Attraktionen Münchens zeigt. Dieses historische Juwel ist nicht nur ein Zeugnis jahrhundertelanger königlicher Pracht, sondern beherbergt auch eine eklektische Sammlung von Kuriositäten.

Unter den unzähligen Schätzen befindet sich ein reich verzierter Schädel, bei dem es sich um den Schädel von Johannes dem Täufer handeln soll. Interessanterweise gibt es drei weitere Schädel, die Johannes gehören sollen und die sich an verschiedenen Orten auf der Welt befinden. Darüber hinaus beherbergt die Residenz eine weitere außergewöhnliche Reliquie – einen Schädel, bei dem es sich um den Schädel von Papst Eleuterus handeln soll, was die faszinierende Auswahl an Kuriositäten des Schlosses noch vergrößert.

Image credit: Thilo Parg / Wikimedia Commons (Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Georg-Elser-Tafel

Ein unkonventionelles Denkmal in Form einer Gedenktafel befindet sich zwischen den Pflastersteinen eines Bierhallenpfeilers am Bürgerbraukeller in München. Die Tafel erinnert an Georg Elsers Attentatsversuch auf Hitler im Jahr 1939.

Elsers Plan sah vor, eine Zeitbombe zu bauen und sie in einer der Säulen der Bierhalle zu verstecken, wo Hitler eine Rede halten sollte. Leider war Hitlers Rede an dem fraglichen Tag kürzer als üblich und er verließ das Gebäude, bevor die Bombe explodierte. Elser wurde später verhaftet und von den Nazis hingerichtet. Die Gedenktafel und eine Büste mit seinem Konterfei, die in der Nähe des Innenministeriums in Berlin aufgestellt wurde, erinnern an seinen mutigen Einsatz zur Beendigung des Zweiten Weltkriegs im Alleingang.

Die Volkssternwarte

In einem versteckten Teil Münchens befindet sich die Volkssternwarte mit einem Planetarium, Teleskopen und einer Sammlung von Meteoriten. Wie viele andere Sternwarten ist auch diese einzigartig gestaltet und bietet ein unvergleichliches Erlebnis durch einen detaillierten virtuellen Rundgang durch die Galaxie. Es ist ein interaktives und unterhaltsames Erlebnis, bei dem Sie etwas über die Sterne, Planeten, Meteoriten, die Galaxie und vieles mehr lernen können. Sie können den Himmel sogar durch Teleskope beobachten, die auf dem Dach aufgestellt sind und bestimmte Sehenswürdigkeiten anvisieren.

Smokey Joe’s

Smokey Joe’s folgt dem Aufbau eines Food Trucks… oder in diesem Fall eines „Essensflugzeugs“! Smokey Joe’s ist ein beliebter Imbiss zwischen zwei Terminals des Münchner Flughafens, der aus Teilen eines Retro-Flugzeugs besteht.  Liebevoll „der Würstelflieger“ genannt, bietet er rote und weiße Currywürste an, die in einem Stil Ihrer Wahl serviert werden: Münchner, Berliner oder Ruhrgebietsstil. Ob Sie Ihre Soße klassisch, mittelscharf oder scharf mögen, Sie haben die Wahl, wie Sie diese besondere Delikatesse am besten genießen. Genießen Sie Ihre Würstchen mit alkoholfreien Getränken oder wählen Sie aus dem Angebot an bayerischen Bieren.

Bier-und Oktoberfest Museum

Das Oktoberfest ist ein beliebtes Fest in München, bei dem die bayerische Kultur und das traditionelle Bier groß gefeiert werden. Auch wenn das Fest nur einmal im Jahr stattfindet, ist das Bier- und Oktoberfest-Museum, das das ganze Jahr über geöffnet ist, eine weitere Möglichkeit, die Münchner Kultur zu erleben.

Dieses faszinierende Museum ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil dreht sich alles um das Bier: von den Brauereimethoden bis hin zu Geschichten über Bierbarone und einer Zeitreise in die Geschichte des Bieres in Bayern. Der andere Teil gibt einen Einblick in das Oktoberfest anhand von alten Plakaten, Kleidungsstücken und Kunstwerken von der Eröffnungsfeier.

Bildnachweis: Martin Falbisoner / Creative Commons CC BY-SA 4.0

Hertz-Jesu-Kirche

Die Herz-Jesu-Kirche in München ist mit ihrem modernen Design einzigartig und hebt sich von anderen Kirchen ab. Neben der einzigartigen Architektur ist das Gotteshaus auch dafür bekannt, die größten Kirchentüren der Welt zu haben.

Die große torartige Struktur erstreckt sich über die Vorderseite der Kirche. Die blauen Glasschichten, aus denen die Tore bestehen, haben kontrastierende Schattierungen, so dass man in einem bestimmten Licht ein Kreuz auf ihnen sehen kann. Auf den Toren befinden sich auch weiße Nägel, die von einem Künstler namens Alexander Beleschenko gestaltet wurden und die Passionsgeschichte nach dem Johannes-Evangelium darstellen sollen.

Bildnachweis: Hellerhoff / Creative Commons CC BY-SA 4.0

Bruno der Bär

Bruno, der auch als Problembär bekannt ist, war für seine Heldentaten in Deutschland bekannt, bei denen er Vieh und andere Tiere tötete. Mit der Zeit wanderte der Bär immer näher an die Menschen heran, bis er bei einem Versuch, ihn auf humane Weise einzufangen, getötet wurde. 

Seitdem ist Bruno Teil der Ausstellungen im Museum für Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg. Neben seinem ausgestopften Körper finden sich in der Ausstellung auch Artikel und Berichte über die wilden Abenteuer des Problembären.

Schlusswort

Die seltsamsten Attraktionen in München zeigen eine faszinierende und eigentümliche Seite der Stadt, die vor allem für ihre Geschichte und Kultur bekannt ist. Ehrfurchtgebietende Entdeckungen, einzigartige Architektur und kuriose Erinnerungsstücke bieten eine verlockende Reise ins Ungewöhnliche, die man bei einem Besuch in München unbedingt gesehen haben muss. 

Vom Fußabdruck des Teufels bis hin zur Treppe ins Nirgendwo gibt es viele Merkwürdigkeiten, die ein neugieriger Geist entdecken kann. Wenn Sie München besuchen, sollten Sie auf jeden Fall bei einem dieser Orte vorbeischauen und sich auf das Seltsame und Wunderbare einlassen, während Sie dort sind!

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